Viele Menschen auf der Welt steuern heute Fahrzeuge und sind es gewöhnt, achtsam zu fahren und auf viele Faktoren im Straßenverkehr zu achten. Bei weitem mehr, als ihnen bewusst ist. Die Tatsache, dass in Zukunft diese Eigenschaften keine Rolle mehr spielen werden und die Kontrolle das Fahrzeug selbst übernimmt, beunruhigt natürlich und stellt Menschen vor Herausforderungen, welche nur mit der Zeit überwunden werden können. Trotzdem werden die meisten sich wohl schnell an neue Freizeitmöglichkeiten hinter dem Steuer gewöhnen müssen. Dass es Menschen geben wird, welche autonomen Fahrzeugen kritisch gegenüber stehen und manuell in die Zukunft fahren wollen, ist uns klar. Simpel gesagt: zu jedem Trend gibt es einen Gegentrend. Doch vermutlich gibt es keine Alternative.
Obwohl viele meinen, dass wir schon weit gekommen sind, steckt unsere High-Tech-Gesellschaft global betrachtet noch in den Kinderschuhen. Zwar generieren wir bereits heute aus allem Daten, was einen Prozessor besitzt. Doch werden diese Daten häufig z.B. für Zwecke des Marketing oder der Überwachung eingesetzt. Daten können aber auch sinnstiftend verwendet werden, um unser Leben zu verbessern. So werden Daten von autonomen Fahrzeugen uns beispielsweise vor Unfällen schützen, Menschen mit Behinderung neue Möglichkeiten eröffnen oder enorm unsere Zeit einsparen, da es so gut wie keine Unfälle geben wird und Staus durch direkte Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeugen vermieden werden. Jedes autonome Auto wird mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet sein, welche diesen das „Sehen“ und Kommunizieren ermöglichen werden. Dadurch können sich alle Fahrzeuge untereinander abstimmen und optimale Entscheidungen treffen. Schätzungen zu folge sollen bis 2035 um die 76 Millionen autonome Fahrzeuge weltweit auf dem Markt sein.
Ein Vorteil: Jede Gemeinde könnte in Echtzeit einen virtuellen Scan aller Straßen abrufen. Man müsste nicht mehr nach Schlaglöchern, defekten Gullideckeln oder umgestürzten Bäumen suchen. Alle Fahrzeuge würden die Daten eigenständig an die zuständigen Behörden übertragen und somit eine Schlüsselrolle in der Langlebigkeit von Infrastrukturen spielen. Auch Informationen über Unfälle, Blitzer oder freie Parkplätze könnten automatisch in eine für alle verfügbare Datenbank einfließen und autonomen sowie klassischen Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Natürlich dringen digitale Neuentwicklungen und Innovationen auch in die Privatsphäre der Menschen ein. Es müssen klare Regeln definiert werden, wie sich intelligente Roboter zu benehmen haben und welche Informationen öffentlich geteilt werden dürfen. Durch die multisensorielle Ausstattung der Maschinen könnten Gesichter überprüft werden. Um z.B. Terroristen schneller zu erkennen und Informationen an die zuständige Polizeistelle zu übertragen. Aber auch der „Normalbürger“ wäre von dieser Überwachung betroffen. Eine wichtige Frage bleibt noch offen: Sollen wir Datenkraken wie Google und Facebook einwilligen, noch mehr Informationen über uns, “auch zu unserem eigenen Schutz”, zu sammeln und auszuwerten? Und wie wird man deutsche Datenschutzgesetze anpassen und ggf. Unternehmen, wie z.B. Google Street View, unterordnen?
Was wir heute wissen, ist, dass die Fahrzeugindustrie alle 3 Jahre neue Entwicklungen auf den Markt bringt und im Vergleich zur Tech-Industrie (Innovationszyklen 6-18 Monate) sehr langsam ist. Es werden noch ein paar Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, für Neuentwicklungen dieser Art ins Land gehen. Wir bleiben gespannt!