Sophie (19) ist unsere Auszubildende zur Kauffrau für Marketingkommunikation. Heute gibt sie uns einen tieferen Einblick in ihr Innenleben - was sie dachte, wie sie sich fühlte und was sie erwartet hat, bevor und als es mit der Ausbildung losging. Wertvolle Tipps für Anfänger in der Marketingbranche sind übrigens auch dabei. Sophie gehört seit September 2018 fest zu unserem Stamm-Team“ und ist nicht mehr wegzudenken.
Als unser Küken hat sich sie in unser verrücktes (selten planbares) Daily-Business eingelebt und ihren Platz bei uns gefunden. Im Gegensatz dazu bekommen wir wieder frischen Wind in unseren Alltag und lernen, dass Begriffe wie „fail“ und „lame“ heute angesagt sind. Auch wenn Sophie die erste Auszubildende bei der 2013 gegründeten nk ist, tritt sie in große Fußstapfen.
Hermann Hacker (Geschäftsführer Kreation) hat im Laufe seines Berufslebens schon an die 20 junge Menschen ausgebildet und auf das Berufsleben vorbereitet – und das sogar sehr erfolgreich.
Fünf Azubi*nen haben ihre Ausbildung bei der Hacker‘schen Azubi-Schmiede mit Bestenehrung abgeschlossen oder konnten so gut mit ihren Leistungen überzeugen, dass der ein oder anderen ihr Stipendium sicher war.Wie erfolgreich eine Ausbildung aus dem Hause „Hacker“ sein kann, sehen wir an Daniel Casper, Hermanns erstem Azubi überhaupt. Daniel ist 2017 nach rund 20 Jahren und verschiedenen Stationen bei Agenturen wie der BBDO, TBWA und Scholz & Friends als neuer Geschäftsführer bei nk im Bereich Beratung wieder zur Basis “zurückgekehrt”.
„Ich habe damals bei Hermann den Grundstein für meine berufliche Zukunft gelegt. Der Start ist enorm wichtig und das liegt nicht zuletzt auch in der Verantwortung der Agentur.
Hier entscheidet sich oftmals, ob aus einem Talent mehr werden kann.“ (Daniel Casper, Geschäftsführer der strategischen Beratung)
Wir haben uns letztes Jahr relativ kurzfristig dazu entschlossen, einen Azubi*ne bei uns aufzunehmen und haben erst im Juni angefangen, zu suchen. Das lag vor allem daran, dass wir die rudimentären Rahmenbedingungen intern erst einmal regeln und schaffen mussten. Wie organisieren wir das? Wer ist dafür verantwortlich? Was braucht die IHK eigentlich von uns? Und selbst banale Fragen waren zu klären: Wo soll der Azubi eigentlich sitzen?Aber wie heißt es so schön im rheinischen Grundgesetz, Artikel 3 ...
„Et hätt noch emmer joot jejange.“
Wie es einem Bewerber nun aber vor und während der Bewerbung ergeht und welche Gedanken und Fragen sie sich im Vorfeld machen, erzählt uns Sophie in diesem Interview:
nk: Sophie, vielen Dank erstmal, dass du den jungen Menschen da draußen einen Einblick in deine Ausbildung und deinen Weg dahin geben möchtest. Auch dafür, dass du offen mit uns darüber sprichst, welche Gedanken und Fragen dich damals beschäftigt haben, als du über unser Stellenangebot – ja man könnte sagen - gestolpert bist.
nk: Sophie, wie ist es eigentlich als Azubi bei uns?
Sophie: Eigentlich ganz angenehm (lacht). Nein, im Ernst, ich fühle mich sehr wohl und auch gebraucht. Ich bin nicht nur hier, um Kaffee zu kochen, sondern packe richtig mit an. Eigentlich fühle mich auch gar nicht wie ein Azubi. Ich bin an allen Projekten beteiligt und kann alles fragen - egal wann und wen.
Das ist wirklich außergewöhnlich! Da wir ein relativ kleines Team sind und wirklich kurze Wege und flache Hierarchien haben, sind wir alle irgendwie Generalisten. Ich kann und muss mir selbst Lösungen und Wege überlegen. Es gibt bei uns nicht das klassische „Formblatt F“ wie etwas abzulaufen hat. Jeder ist hier gefragt. „Hands-on“ ist hier Alltag.
Natürlich gibt es bei uns eine dreiköpfige Geschäftsführung, die die groben Abläufe im Griff hat. Die Türen stehen hier aber immer offen und wir duzen uns alle. Das ist richtig angenehm. Da hab‘ ich auch einfach keine Angst, etwas zu fragen oder vorzuschlagen. Besonders gut finde ich, dass wir alle aufeinander achten. Hier steht auch niemand mit erhobenem Zeigefinger hinter dir - und das trägt wirklich zu einem guten Betriebsklima bei. Die Agenturhunde sorgen daneben natürlich auch für eine angenehme Atmosphäre und auch für ein geringeres Stresslevel (grinst).
nk: Was hat dich denn an der nk im Besonderen gereizt?
Sophie: Naja, ich habe relativ lange überlegt, was ich mit meinem Leben nach meinem Auslandsjahr in den USA anfangen wollte und habe mich für verschiedene Wege interessiert. Als ich noch klein war, wollte ich z.B. unbedingt Astronautin werden. Ja ehrlich!
Das hat sogar angehalten bis ich 13 oder so war. Ich finde den Gedanken, dass es da noch etwas viel Größeres gibt, total spannend.
Naja, irgendwann hab‘ ich dann einsehen müssen, dass das wahrscheinlich nichts gibt und habe angefangen nach etwas zu suchen, was vielleicht ein bisschen realistischer ist (grinst).Neben der klassischen Ausbildung war eigentlich ein duales Studium mit Marketing-Schwerpunkt oder auch Wirtschaftspsychologie mein Ziel. Das hat jetzt zwar nicht ganz geklappt, aber das ist total okay so. Das kann ich ja immer noch machen, wenn ich die Ausbildung in der Tasche habe.Klar war für mich aber, dass ich meine Selbstständigkeit weiter ausbauen wollte, die ich mir während meines Jahres in den USA ja zwangsläufig aneignen musste.
Das war auch damals der Grund, warum ich mich für das Au-pair-Jahr entschieden habe. Das und weil ich mein Englisch „aufpolieren“ wollte.
nk: Warum hast du dich ausgerechnet für die Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation entschieden?
Sophie: Ich wollte auf jeden Fall etwas machen, das Zukunft hat und worauf ich mein Leben lang aufbauen kann. Marketing hat heutzutage so viele Facetten. Zudem war die „Host-Mom“ meiner Gastfamilie im Marketing im Healthcare-Bereich tätig. Da habe ich dann schon einiges mitbekommen. Auf der anderen Seite hat mich aber auch die kaufmännische Ausrichtung der Ausbildung angesprochen. Damit legt man einen Grundstein für später.nk: Hast du dich denn damals bewusst nach kleineren Unternehmen umgeschaut?
Sophie:Grundsätzlich war ich offen für alles. Ich hatte aber einfach die Befürchtung, in einer großen Agentur oder einem Unternehmen „unterzugehen“ bzw. in die Prozesse nicht so stark integriert werden zu können. Bei der nk habe ich mir gewünscht, dass ich an allen Prozessen beteiligt sein kann und auch sofort mit anpacken darf. „Nur Zuschauen“ liegt mir nicht besonders (lacht).
nk: Kannst du dich noch erinnern, welche Erwartungen du damals an deinen Ausbildungsplatz hattest? Haben sich deine Wünsche erfüllt?
Sophie: Wie schon gesagt liegt mir das Zuschauen nicht besonders (grinst). Ich hatte die Hoffnung, dass ich von Anfang an bei allen Prozessen eingebunden werde und einfach auch etwas Richtiges tun kann. Das hat sich auch erfüllt. Inzwischen bin ich seit sechs Monaten bei der nk und betreue schon eigene kleine Projekte. Das war aber auch schon seit meiner ersten Woche so. Damals hat mich Hermann in ein Kick-off-Meeting für ein internes Projekt mitgenommen und war an meinen Ideen sehr interessiert. Ich hatte sofort das Gefühl, hier einfach richtig zu sein. Natürlich sind die Projekte und meine Aufgaben inzwischen größer und anspruchsvoller geworden. Aber das soll ja auch genauso sein.
nk: Kannst du sagen, welche Aufgaben du am liebsten übernimmst?
Sophie: Recherchen! Ich finde es einfach toll, welche Ideen meine Kollegen hier teilweise haben und wie sie darauf gekommen sind. Am besten finde ich es, wenn es sich dann auch noch um ein Thema handelt, mit dem ich mich sonst auch beschäftigen würde. Aktuell beschäftige ich mich z.B. mit dem Thema „Food waste“ - wirklich interessant. Leider ist es erschreckend, was wir als Konsumenten pro Tag an Essbarem wegwerfen. Unglaubliche 570 kg pro Sekunde in Deutschland.
Am Anfang hatte ich natürlich auch echt keine Ahnung, was sich genau hinter einem Marketing-Konzept verbirgt und wie man sowas schreibt. Inzwischen habe ich aber schon an einigen Konzepten und Ideen mitgearbeitet und mein Wissen eingebracht. Das ist super spannend!
Wenn es z.B. um Instagram geht, bin ich hier der „Pro“ (lacht).
nk: Welche Abteilungen hast du denn bisher schon gesehen?
Sophie: Bisher war ich fünf Monate im Projektmanagement und bin jetzt seit knapp einem Monat in der strategischen Beratung. Im Projektmanagement habe ich erst einmal die Grundlagen kennengelernt. Also was ist z.B. ein KVA, wie erstelle ich ein Angebot, wen frage ich für was an, worauf muss ich achten. Wie funktioniert diese Agentursoftware! Keine Angst, auch das kann man lernen (lacht).In den ersten Wochen waren vor allem die Druckanfragen eine echte Herausforderung für mich. Von Satzspiegeln, Anschnitten, Offset-Druck oder Druckprofilen hatte ich bis dahin noch nie etwas gehört. Jetzt bin ich aber schon sehr sicher in diesen Anfragen. In der strategischen Beratung mache ich eher Recherchen und bin einfach immer wieder überrascht, welche Gedankengänge und Entwicklungen manchmal hinter einer Kampagne stehen.
nk: Projektmanagement oder Strategie? Was gefällt dir besser?
Sophie: Planung ist cool und auch sehr wichtig, Strategie macht aber einfach mehr Spaß, weil ich mich hier kreativer einbringen kann. Das lässt mir einfach mehr Gestaltungsspielraum.
nk: Und auf welche Abteilung freust du dich am meisten?
Sophie: Auf die Kreation! Auch wenn ich noch nie mit InDesign, Photoshop oder Sketch gearbeitet habe. Das wird echt mal was völlig Anderes.
nk: Gibt es etwas, vor dem du zu Beginn deiner Ausbildung ein bisschen Respekt hattest?
Sophie: Ohja... vor dem ganzen Computer-Zeugs (lacht). Ich hatte damals einfach Angst, den Ansprüchen nicht gewachsen zu sein. Ich hab‘ mich halt die ganze Zeit gefragt, welche Voraussetzungen ich bei einem so digital ausgerichteten Unternehmen mitbringen muss – und wollte natürlich auch keine peinlichen Fragen stellen. Die „Angst“ war aber total unnötig. Ich bin ja hier, um etwas zu lernen und jeder hier weiß, dass ich vieles zum ersten Mal mache. Wenn ich etwas noch nicht kann, frage ich und lerne dazu.
nk: Wenn du dich an deine ersten Tage bei uns zurückerinnerst, wie war der Umstieg vom Au-pair zur Azubine?
Sophie: Als Au-pair war ich rund um die Uhr für zwei Kinder verantwortlich, das war eine ganz andere Art der Verantwortung. Vor allem habe ich damals ja im Familienzusammenschluss gelebt. Eine Ausbildung ist da schon was ganz anderes und gerade in den ersten Wochen ist mir die Umstellung vom Familienalltag auf eine 40-Stunden-Woche schon ein bisschen schwergefallen. Im Büro ist einfach eine ganz andere Art der Konzentration gefragt. Auch musste ich mich erstmal daran gewöhnen, alles Weitere aufs Wochenende zu schieben, da ich unter der Woche einfach ziemlich viel im Büro bin. Aber daran gewöhnt man sich.
nk: Nun geht bald dein erster Blockunterricht los. Freust du dich auf die Berufsschule?
Sophie: Total. Ich hätte mir auch zu Beginn der Ausbildung gewünscht, dass ich in einer Klasse gestartet wäre. Gerne auch als Seminar. So hätte ich direkt von Anfang an Freunde gehabt, mit denen ich mich über meine Ausbildung hätte austauschen können. Darauf freue ich mich am meisten. Es wird allerdings total seltsam sein, dann nicht mehr jeden Tag im Büro zu sein. Aber einmal die Woche komme ich vorbei und halte mich auf dem Laufenden.
nk: Findest du, es ist ein Vorteil im Block unterrichtet zu werden?
Sophie: Ich glaube, hier gibt es kein Richtig und kein Falsch. Beides hat Vor- und Nachteile. Bei zwei Tagen Berufsschule pro Woche kann man einfach nie ein ganzes Projekt betreuen, weil man ja regelmäßig zwei Tage raus ist. Dafür ist man aber auch nie ganz aus dem Unternehmen raus. Beim Blockunterricht ist man einfach so furchtbar lange aus dem Betrieb raus. Dafür kann ich mich aber währenddessen auf die Schule konzentrieren und muss nicht auch noch an Deadlines denken.
nk: Hast du schon Pläne, was du nach der Ausbildung machen möchtest?
Sophie: Naja, eigentlich plane ich ja nie (lacht), aber ich würde gerne noch ein Studium mit Marketingschwerpunkt dranhängen. Zwischen der Ausbildung und dem Herbstsemester kann ich mir gut vorstellen, noch ein bisschen zu reisen.
nk: Okay Sophie, gibt es noch etwas, dass du zukünftigen Azubi*nen mit auf den Weg geben möchtest? Eine Art Geheimtipp?
Sophie: Auf jeden Fall! Informiert euch! Wenn ihr es bis zum Vorstellungsgespräch geschafft habt, überlegt euch ein paar Fragen, seid interessiert, informiert euch über unsere Agentur und unser Team.
nk: Letzte Frage: Glaubst du es gibt bestimmte Eigenschaften, die man in unserem Job mitbringen sollte?
Sophie: Engagement! Das ist das A und O. Man sollte für alles offen sein, keine Angst haben, geduldig und immer freundlich sein. Daneben sollte man durchsetzungsstark, vielleicht ein wenig extrovertiert und selbstbewusst sein – vielleicht auch ein bisschen verrückt (lacht). Damit bekommt man jede Situation in den Griff.
nk: Ich danke dir für deine Zeit, Sophie, und wünsche dir, dass du demnächst eine tolle Zeit in der Berufsschule hast. Wir werden dich hier ganz sicher als Teammitglied vermissen und freuen uns darauf, wenn du im Juli wieder bei uns bist.Und was unsere künftigen Azubis oder Azubinen da draußen betrifft:
Wir suchen noch nach Team-Nachwuchs für das Jahr 2019!
Wenn ihr euch in den Beschreibungen von Sophie wiederfindet, dann schickt uns gerne eure Bewerbungsunterlagen.
Wir freuen uns darauf, von euch zu hören.
Eure nk