Wir beginnen mal mit was Einfachem, was hast du eigentlich studiert?
Ich habe Kommunikationsdesign studiert, an der Hochschule Niederrhein in Krefeld und dort mein Diplom gemacht. Danach habe ich dort noch eine Zeit lang Kurse gehalten.
Warum hast du dich dann für die Kreativbranche entschieden?
Ich wollte meine Zeit nicht mit realitätsferner und teils obskurer Arbeit verbringen. Oft sind das mechanistische Handgriffe, die keinen sinnvollen Kontext haben. Und das wiederum hat sich stark auf mein Wohlbefinden ausgewirkt – im negativen Sinne. Kreatives Arbeiten ist das Gegenstück dazu: Komplexe Zusammenhänge erkennen und verarbeiten. Daraus ergibt sich dann auch eine passende Strategie, hinter der ich persönlich stehen kann.
Was gefällt dir an dieser Branche und was nicht?
Die häufig ungesunde Auffassung der Arbeitszeiten, die der Leistungsorientierung geschuldet ist. Weil es die Gesundheit betrifft, ist das ein wichtiges Thema, das zum Glück immer mehr Beachtung findet.
Wie bist Du eigentlich Art Director geworden?
Wenn ich nicht AD geworden wäre, dann vermutlich Motion Designer oder Illustrator. Was mich an der Art Direktion so fasziniert ist die Abwechslung. Ständig kommen neue Dinge hinzu oder verändern sich, heute ganz besonders im digitalen Bereich. Diese Abwechslung verhindert, dass sich Routine einschleicht und das macht mit einem guten Team verdammt viel Spaß.
Haben Werber besondere Eigenschaften?
Puuh das kann ich gar nicht so genau sagen, weil ich mich nicht wie ein klassischer Werber fühle. Ich halte mich und meine Kollegen einfach für Kreative mit einer Spezialisierung. Jeder hat bestimmte Fähigkeiten und meine sind Konzept und Motion Design. Wenn man meinen digitalen Hintergrund hinzu addiert, ergibt sich ein ganz eigenes Profil. Das tolle an meinem Team ist, dass meine Kollegen ganz unterschiedliche Profile haben und sich so Synergien entwickeln können.
Welches Projekt war das Coolste bis jetzt?
Schwer zu sagen. Hier gibt’s mit der „Boot“ und dem „FAW“ ein paar schöne große Projekte, die auf so vielen Ebenen Spaß machen und cool sind. Die vielen digitalen Projekte machen mir persönlich enorme Freude, weil ich mich hier konzeptionell austoben darf.
Und einige Projekte, die eventuell die Trophy des coolsten Jobs abräumen könnten, darf ich hier aktuell gar nicht erwähnen – sorry :-)
Was ist dein Lieblings-Designer und deine Lieblingsfarbe?
Das Architektur-Kollektiv Sven gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Meine Lieblingsfarbe lässt am ehesten als frisches Neon-Salat-Grün beschreiben. Schmeckt ja auch lecker.
Was gefällt dir an nk besonders?
Die Wertschätzung, die mir entgegengebracht wird. Und genauso die gemeinsame Arbeit am Team auch wenn dazu manchmal konstruktiver Streit gehört.
Was gefällt dir an nk nicht?
Keine Medaille ohne Kehrseite, nicht wahr? Es gibt hier wenig, was mir nicht gefällt – dazu zählen die Wachstumsschmerzen. Prozesse überholen sich, müssen validiert, angepasst oder ersetzt werden. Das allerdings bietet ein großes Potential, die Situation für alle zu verbessern.
Hast du ein bestimmtes Ritual bei deiner Arbeit?
Ja. Zwei. Das eine Ritual überwiegt die meiste Zeit und bildet die Grundlage für meine Arbeit: das offene Gespräch. Ich spiele häufig mit meinen Kollegen verbal Ping Pong. Dabei notiere ich mir wenig, ich springe gerne von Thema zu Thema, ich versuche offen für alles zu sein. Das passiert in jeder Lebenslage und gibt mir Futter für den Tunnel. Und das ist mein zweites Ritual. Wenn ich glaube, genug Futter beisammen zu haben gehe ich in den Tunnel. Das ist mit Sicherheit vielen bekannt. Kopfhörer auf und produzieren. Ich höre dabei gerne thematisch Musik.
Gibt es Werbung, die dich nervt?
Ja, Werbung ohne Mehrwert. Werbung, die nur durch Mediadruck an Relevanz gewinnt. Und Banner-Werbung.
Was sind deine Hobbies?
Eindeutig Kino. Imposant in der Lichtburg, spannend in einer Sneak-Preview oder gemütlich daheim auf der Couch. Ein guter Film geht einfach immer und ein hervorragender sogar öfter.
Was ist dein liebstes Fortbewegungsmittel?
Ich greife da auf die Erfolgsgeschichte der Evolution zurück und gehe immer zu Fuss. Der Umwelt zu Liebe besitze ich kein Auto. Die Öffentlichen sind mir zu stressig. Und da ich ohne Gleichgewichtssinn geboren wurde, wäre ein Skateboard oder ein Fahrrad zu gefährlich für andere Menschen.
Hast du ein Haustier?
Ich bin stolzer Onkel von einigen Agenturhunden. Mashi, Leni und Leo. Zu Leo habe ich eine ganz besondere Beziehung. Da passt im Moment kein eigenes Haustier rein. Falls ich mich doch noch eines schönen Tages umentscheide, würde ich zwei Katzen aus dem Tierheim bei mir aufnehmen.
Wenn ein Elefant dein bester Freund wäre…
… dann würde er mit mir Filme schauen und wir würden Erdnüsse knabbern.
Wie sieht deine ideale Welt aus, wenn Geld & Macht keine Rolle spielen würden?
Wie Kanada oder Schweden.
Worauf könntest du in deinem Leben nicht verzichten?
Ich könnte glaube ich auf fast alle Besitztümer verzichten. Was ich brauche ist ein Dach, ein Ventil für meine Kreativität, meine Freunde und meine Familie. Der Rest ist doch Schnabuli-Babuli, wie Anselm Geserer sagen würde.
Wenn du morgen ein Problem dieser Welt lösen könntest: welches wäre das?
Überbevölkerung. Aber wie ich dieses Problem lösen würde, weiß ich nicht. Jeder hat ein Recht auf Leben und das in Harmonie. Aber ich glaube, dass ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Diese Frage beantworte ich also nur zu 50%, bin aber offen für ernst gemeinte und lebensbejahende Lösungsvorschläge.
Wenn Biologie, Chemie, Mathematik und Physik nicht mehr das wären, was sie sind, wie würde die Welt für dich aussehen?
42
Wenn “Neu” dein Alltag wäre, was könnte dich dann überaschen?
Shrimply Pibbles
Welches Geschenk würdest du niemals verschenken?
Ich verschenke niemals Dinge, die man mir geschenkt hat.
Welche Barrieren würdest du gerne durchbrechen?
88 Meilen pro Stunde und die 1,21 Gigawatt Energiebarriere.